Beispiele aus der Capture One Pro-Praxis
Ich habe dir versprochen, einige Bilder in einem Vorher/Nachher-Vergleich (vor der Bearbeitung und das Ergebnis nach Bearbeitung durch Capture One Pro 11) zu zeigen. Was ich verspreche, pflege ich auch zu halten. Fangen wir mal an.
Klöchberg
Auf den ersten Blick liegen die Weingärten am Klöchberg dunkel und kontrastlos unter dem verhangenen Himmel. Wäre die Belichtung treffender gewesen, hätten wir kaum mehr Zeichnung im Himmel. Capture One Pro holt den Himmel ins Bild und gibt dem Wein deutlich mehr Zeichung.
Golden Gate Bridge
Die Golden Gate Bridge in San Francisco, hier von der Nordseite gesehen, leidet unter dem geringen Dynamikumfang der älteren Olympus und dem dusteren Abendlicht. Während der Himmel kaum mehr Farbe bietet, säuft uns die Brückenkonstruktion nahezu unter den Füßen weg. Zusätzlich macht das starke Bildrauschen der Aufnahme zu schaffen.
War bei diesem Bild – im Gegensatz zum vorherigen Klöchberg – Lightroom bereits machtlos, hatte ich das Bild mit Capture One Pro innerhalb von zehn Minuten in einem präsentablen Zustand.
Maybach Museum
Nichts Grandioses, kein Bild, das man im Portfolio braucht – aber ein gutes Beispiel für die Arbeit mit Ebenen, in dem Fall Klon- und Reparaturebenen.
Links im Bild lag nicht nur ein unschöner Sonnenfleck, er hatte auch ein Kind an der Hand der Mutter ins Bild gedrängt. Mit Capture One Pro ohne Schwierigkeiten beseitigt.
Im Schatten der Götter
Im Monument Valley quält sich dieser Baum zum Licht. Ein starker Eindruck, wenn man davor steht, ich liebte diesen Baum auf Anhieb. Das Licht war nicht mit mir, aber auch Gegenlicht kann reizvoll sein. Die Blendenlamellen verbündeten sich mit Glas sowie Beschichtung und erzeugten grausam anzusehende Flecken.
Mit diesem Bild habe ich, das muss ich gestehen, eine gute Stunde verbraten. Es wäre mir auch zwei Stunden wert gewesen. Die dürren Zweige sind Erschwernis und Luxus zugleich. Den Felsen habe ich die Farbe gegeben, die ihnen zustand, die etwas blauen Schatten wiederum habe ich ein wenig entfärbt. Alles ausschließlich in Capture One Pro.
Ich liebe diesen Baum, ich liebe dieses Bild. Es hängt heute bei mir zu Hause.
Steirisches Thermenland bei Hatzendorf
Es ist mittag, das Licht viel zu steil für gute Zeichnung, und trotzdem hängt noch ein wenig Dunst über dem Land. Man sieht nicht viel auf dem Original. Aber ein Fotograf ist auch ein wenig bildender Künstler. Er versucht immer, dem Betrachter Gefühle und Emotionen zu vermitteln.
Capture One Pro hilft dabei. Mit Ebenen, wie in diesem Fall. Bei diesem Bild habe ich hauptsächlich mit Anpassungsebenen, der einfachsten Art der Ebenen, gearbeitet. Dort ein wenig nachgedunkelt, da ein wenig Klarheit hinzugefügt. Den Dunst habe ich zum Großteil als Maske gemalt, ein wenig aufgehellt und den Maskenbereich im Kontrast abgeschwächt. Ja, zugegeben, eine gute halbe Stunde Arbeit, aber es lohnt den Aufwand.
Domgasse
Zum Abschluss noch ein Bild, das es mir besonders angetan hat. Die Domgasse in der Wiener Innenstadt liegt nächtens immer unter orange-rotem Straßenlicht. Das Auge adaptiert das zu einem gelbstichigen Goldton.
Mit Capture One habe ich hier mittels sorgfältigem Weißabgleich mit ebenso sorgfältigen Belichtungskorrekturen, zweier zusätzlicher Ebenen und dem Beschnitt binnen weniger Minuten dargestellt, was ich dort sehe, wie ich es sehe.
Ich hoffe, du hattest Spaß mit meinem Erfahrungsbericht. Vielleicht hat er dir den Umstieg auf oder den Einstieg in Capture One Pro erleichtert. Das würde mich freuen.