Regenbogenparade 2022

Die Regenbogenparade ist die in Österreich wichtigste Veranstaltung der LGBTQI-Bewegung in Österreich (LGBTQI=“Lesbian, Gay, Bisexual, Transgender, Queer und Intersexual“ und umfasst lesbische, schwule, bisexuelle, transsexuelle und intersexuelle Menschen). Sie ist eine politische Demonstration und ein farbenfroher Umzug, der seit 1996 jährlich in Wien auf der Ringstraße durchgeführt wird. Die Regenbogenparade entspricht etwa den Veranstaltungen, die in Deutschland als “Christopher Street Day” und im anglikanischen Sprachraum oft als “Gay Pride March” oder “Gay Pride Parade” bezeichnet werden.

Regenbogenparade 2022
Nur damit wir nicht vergessen, warum wir da sind.

Nun ja, zwischen 2007, 2008 und 2022 (die Jahre liegen – fotografischer Sicht – Welten. 2007 war perfekt, begann die Runde um den Ring auf dem Schwarzenbergplatz, wo dann auch die Abschlussveranstaltung stattfand. Der Zug war locker, Fotografieren war einfach und sehr leicht möglich, die Lichtverhältnisse waren perfekt.

2008 war in zweierlei Hinsicht problematisch. Einerseits war der Sammelpunkt nicht mehr der Schwarzenbergplatz, was andere Standpunkte notwendig machte. Und andererseits war das Wetter ni-i-icht freundlich. Aber immerhin war der Zug noch recht locker, nur die fantasievollen, prächtigen Masken waren seltener zu sehen.

Eine der seltenen aufwändigen Masken
Eine der seltenen aufwändigen Masken

2022: Wetter prächtig. Wer mit steilem Licht und den hohen Kontrasten leben konnte, fand auch wieder mehrere gute Standorte, die nicht von Bäumen oder eng stehenden Häusern beschattet waren. Aufwändige, prächtige Masken waren diesmal Mangelware, die meisten Teilnehmer der Regenbogenparade begnügten sich mit wenig Bekleidung und bestenfalls Gesichtsbemalung. An der Menge an Teilnehmern und Zuschauern (diesmal mehr als 250.000) hingegen konnte ein Klaustrophobiker ganz schnell die Laune verlieren.

Regenbogenparade 2022 - die Route
Regenbogenparade 2022 – die aktuelle Route. Die eingetragenen Zeiten waren allerdings nicht ernst zu nehmen. Die besten Standorte waren zwischen Burggarten und Rathausplatz zu finden.

Das Schlimmste war aber die Organisation, die dafür sorgte, dass die Gruppen ganz eng beisammen blieben. Kaum war eine Gruppe locker und mit etwas mehr Abstand zum Vordermann/die Vorderfrau unterwegs, stoppe der Zug und es wurde gewartet, bis alle so weit aufgeschlossen hatte, dass wieder alle Mitmarschierenden auf den Füßen der jeweiligen Nachbarn standen. Kein Platz für Fotografen. KEINER bzw. nur zwischen den Gruppen. Leslie Nielsen hätte gesagt: „Ich liebe es!“

Ah ja, bevor ich’s vergesse: Der Zug stand wegen des Aufschließens auch immer wieder still. Bis zu einer dreiviertel Stunde am Stück. Was aber der Feierlaune der Teilnehmer keinen Abbruch tat.

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