Mein Onkel Hans Vogler war ein erfolgreicher Geschäftsmann. Einer der Selfmade Men, wie sie selten sind. Das wussten die meisten, die ihn kannten.
Hans Vogler war aber, und das wissen nicht mehr so viele, auch ein bildender Künstler. Einer, der nach Vollkommenheit strebte, auch als er sie schon erreicht hatte. Seine Liebe zum Detail und sein Hang zu technischer Perfektion lebt in jedem seiner Bilder. Ich kenne nur einen Bruchteil seiner Werke, habe auch seine Vielseitigkeit viel zu spät erkannt. Was aber für mich immer sichtbar war: Seine leuchtende Welt voller Freude, die er anderen mit seinen Bildern näherbrachte. Lassen wir ihn selbst zu Wort kommen:
Wenn Farben an keinen Gegenstand gebunden sind, haben sie enorme Aussagekraft, vielleicht stärker als Worte. Sie dringen in unser Unternbewusstsein und regen unsere Phantasie an. Davon ausgehend, versuche ich, mit abstrakter Bildgestaltung Gefühle auszudrücken.
Ich möchte mit meinen Bildern aufwühlen, aufzeigen – ich möchte aber vor allem positive Empfindungen wecken. Vielleicht verspürt der Betrachter Freude oder Sehnsucht nach dem Schönen, vielleicht Geborgenheit oder Aufbruch zu etwas Neuem.
(aus dem Vorwort zu seinem Buch „Farbengesänge“)
Hier habt Ihr die Möglichkeit, einen kurzen Blick in einen Teil seines Schaffens zu tun. Bitte seht euch neben den Bildern unbedingt die Tonfiguren an, die mir – und nicht nur mir – Zeit seines langen Lebens entgangen sind. Unglaublich, welch gewaltige Kraft von denen ausgeht!
Onkel Hans hat mir vor vielen Jahrzehnten die Fotografie nähergebracht und beeinflusst meine eigene Fotografie auch heute noch. Aber neben seinem Werk komme ich mir doch sehr klein und unbedeutend vor. Im Jänner 2019 ist er uns nun vorausgegangen.