Maybach Museum

Maybach

Das Museum für historische Maybach-Fahrzeuge

Das Maybach Museum in Neumarkt i.d. Oberpfalz, Holzgartenstraße 8, wurde Ende März 2009 auf einem ehemaligen Fabriksgelände eröffnet. Modern und doch liebevoll mit Liebe fürs Detail ausgestattet, ist es einen Besuch jederzeit wert. Wir jedenfalls waren dort:

Wilhelm Maybach war der Vater des „Mythos Maybach“. Er wurde in Heilbronn geboren, kam mit fünf Jahre mit seinen Eltern nach Stuttgart. Wilhelm war noch Kind, als seine Eltern beide binnen dreier Jahre starben. Mit 13 fand Wilhelm Maybach im Reutlinger Bruderhaus Aufnahme, in dem u.a. Waisenkinder aus armen Familien Erziehung und Ausbildung erhielten. Maybach wurde dort, als Pfarrer Werner und Gottlieb Daimler – Daimler war damals Leiter der Maschinenfabrik des Bruderhauses – sein Genie erkannten, zum technischen Zeichner und Konstrukteur ausgebildet.

Nachdem Wilhelm Maybach als Leiter des Konstruktionsbüro bei Deutz den von Nikolaus Otto entwickelten Verbrennungsmotor mit Fremdzündung zur Serienreife entwickelt hatte, war sein Aufstieg nicht mehr aufzuhalten. Als Daimler 1873 die Daimler-Motoren-Gesellschaft in Bad Cannstatt gründete, wurde Maybach sein technischer Direktor und hatte damit maßgeblichen Anteil an der weiteren Automobilentwicklung. Um 1900 entwickelte Maybach auf Anregung des österreichischen Kaufmanns und Generalkonsuls Emil Jellinek den Mercedes Simplex, einen Rennwagen mit einem 35-PS-Vierzylindermotor und zwei Vergasern. Der verwendete neuartige Bienenwabenkühler und das ebenso revolutionäre Zahnradgetriebe waren Maybachs Erfindungen. Zu seiner Zeit stellte der Mercedes Simplex das Auto der Zukunft dar. Jellinek nannte das Modell nach seiner Tochter Mercédès. Ein Stern war geboren.

1909 gründete Wilhelm Maybach gemeinsam mit seinem ebenso genialen Sohn Karl die spätere Maybach-Motorenbau GmbH in Bissingen/Enz, die sich hauptsächlich mit der Entwicklung und dem Bau von Hochleistungsmotoren für Luftschiffe und Flugzeuge befasste. Nach dem Ersten Weltkrieg baute Karl Maybach in Friedrichshafen eine Produktion von absoluten Spitzenautomobilen der obersten Luxuskategorie auf. Seine Automobile wurden bis zum Beginn des Zweiten Weltkriegs nur auf Bestellung gefertigt.

Maybach-Motoren stellten als schnelllaufende Dieselmotoren in Schienenfahrzeugen wie im „Fliegenden Hamburger“ neue Rekorde auf. Sie trieben die riesige Luftschiffära ebenso an wie militärische Kettenfahrzeuge. Nach dem Zweiten Weltkrieg verlagerte sich der Schwerpunkt auf die Produktion von Großdieselmotoren für Züge und Wasserfahrzeuge aller Art.

Gegen Ende des Jahres 2012 wurde das Unternehmen Maybach von der Daimler AG übernommen.

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